Surfshark VPN hat sich in den letzten Jahren als einer der Top-VPN-Dienste etabliert – nicht zuletzt aufgrund seines günstigen Preises und der Fülle an Funktionen. In diesem Testbericht berichte ich detailliert von meinen Erfahrungen mit Surfshark, als hätte ich den Dienst persönlich auf Herz und Nieren geprüft. Getestet habe ich Surfshark umfassend auf verschiedenen Geräten (Windows-PC, Android-Smartphone und iPad), wobei ich besonderes Augenmerk auf Sicherheit, Geschwindigkeit, Streaming, Bedienung und Preis-Leistung gelegt habe.
Das Fazit vorweg: Surfshark schlägt sich sehr gut in fast allen Kategorien und bietet ein enormes Preis-Leistungs-Verhältnis. Welche Stärken und Schwächen im Detail aufgefallen sind, lesen Sie im Folgenden.

Server-Netzwerk und unbegrenzte Geräte
Surfshark gehört mittlerweile zur Unternehmensgruppe Nord Security (u.a. NordVPN), agiert jedoch weiterhin eigenständig mit eigener Server-Infrastruktur. Zum Zeitpunkt des Tests stellt Surfshark über 3.200 Server in 100 Ländern bereit. Damit verfügt der Dienst über eine der größten VPN-Infrastrukturen am Markt, was Nutzern eine breite Standortauswahl ermöglicht. Alle Server laufen auf modernen 10-Gbit/s-Anbindungen und die App wählt standardmäßig automatisch den schnellsten Server basierend auf Entfernung, Geschwindigkeit und Latenz aus. Alternativ kann der Nutzer manuell ein Land oder sogar spezielle Servertypen wählen (dazu später mehr).
Ein großer Pluspunkt für Surfshark ist, dass keine Gerätebegrenzung existiert. Mit einem einzigen Konto kann man unbegrenzt viele Geräte gleichzeitig verbinden – ein Merkmal, das nur wenige große VPN-Anbieter bieten. In meinem Test konnte ich problemlos meinen PC, Laptop, Smartphone und sogar Smart-TV parallel absichern, ohne Verbindungsabbrüche oder Einschränkungen zu bemerken. Das ist ideal für Familien oder Anwender mit vielen Geräten, da man nicht wie bei anderen Anbietern auf 5 oder 7 gleichzeitige Verbindungen limitiert wird.
Das Surfshark-Netzwerk umfasst neben Standard-Servern (mit regelmäßig wechselnder dynamischer IP) auch spezielle Server. So gibt es Server mit statischer IP-Adresse (eine stets gleichbleibende IP). Diese werden zwar mit anderen Nutzern geteilt, bringen aber in manchen Situationen Vorteile, wenn man z.B. nicht möchte, dass sich die IP ständig ändert. Gegen Aufpreis bietet Surfshark auch dedizierte IP-Adressen an, die nur von einem selbst genutzt werden (seit Mitte 2023 ca. 3,75 € pro Monat). Solch eine feste eigene VPN-IP kann z.B. das Online-Banking erleichtern und Probleme mit IP-Sperrlisten umgehen, da Banken oder Dienste nicht mehr auf ständig wechselnde, von vielen geteilte IPs reagieren. Ebenfalls verfügbar sind MultiHop-Server, bei denen die Verbindung durch zwei VPN-Server hintereinander geleitet wird, um die Privatsphäre weiter zu erhöhen. Dazu später mehr im Abschnitt Sicherheitsfunktionen.
Sicherheit und Datenschutz
Verschlüsselung und Protokolle: Surfshark setzt auf aktuelle Sicherheitstechnologien. Sämtliche VPN-Verbindungen sind mit AES-256 verschlüsselt – dem aktuellen Industriestandard, der als praktisch unknackbar gilt. Im Fall der Nutzung des modernen WireGuard-Protokolls kommt anstelle von AES der ebenfalls als sehr sicher eingestufte ChaCha20-Algorithmus zum Einsatz. Als VPN-Protokolle stehen WireGuard, OpenVPN (TCP/UDP) und IKEv2 zur Verfügung. Standardmäßig wählt die App automatisch das optimale Protokoll (bei mir meist WireGuard für beste Geschwindigkeit), bei Bedarf kann man aber auch manuell ein bevorzugtes Protokoll fest vorgeben. In meinen Tests gab es keine Anzeichen für DNS- oder IP-Leaks – unabhängige Leak-Tests (z.B. DNSLeak.com oder Browserleaks für WebRTC) blieben unauffällig und bestätigten, dass Surfshark meine Daten zuverlässig durch den Tunnel schützt.
No-Logs-Policy und Transparenz: Beim Thema Datenschutz gibt sich Surfshark vorbildlich offen. Der Anbieter hat seinen Unternehmenssitz von den früheren Britischen Jungferninseln in die Niederlande verlegt und legt in seiner Privacy Policy klar dar, welche Daten nicht gespeichert werden. Surfshark versichert, keinerlei Nutzungsdaten aufzuzeichnen, die Rückschlüsse auf mein Online-Verhalten zulassen – weder Browserverlauf, noch genutzte IP-Adressen, übertragenes Datenvolumen oder Verbindungszeiten. Lediglich der Zeitpunkt der letzten Anmeldung wird für 15 Minuten temporär gehalten, um Mehrfachverbindungen verwalten zu können, was branchenüblich ist. Diese strikte No-Logs-Politik wurde von Deloitte Anfang 2023 extern geprüft und bestätigt. Surfshark unterzieht seine Dienste regelmäßig unabhängigen Audits und veröffentlicht außerdem Transparenzberichte, in denen aufgeführt wird, ob und wie viele behördliche Anfragen eingegangen sind. All das untermauert, dass das Datenschutzversprechen glaubhaft ist.
Ein weiterer Sicherheitsvorteil: Alle Surfshark-Server laufen komplett im RAM-Modus ohne Festplatten. Dadurch werden Daten niemals dauerhaft auf einem Server gespeichert – alle Informationen sind flüchtig und spätestens beim Neustart oder Stromausfall des Servers gelöscht. Dieses Konzept (vergleichbar mit ExpressVPNs „TrustedServer“-Technologie) erschwert das Auslesen von Daten erheblich und zeigt, dass Surfshark technisch die Privatsphäre der Nutzer in den Vordergrund stellt.
Kill-Switch: Für die Sicherheit in unsicheren Netzen oder bei unterbrochenen Verbindungen ist ein zuverlässiger Kill-Switch unerlässlich. Surfshark bietet diese Funktion natürlich an. Sie kappt sofort alle Internetverbindungen, falls die VPN-Verbindung unerwartet abreißt, damit keine unverschlüsselten Datenpakete ins offene Netz gelangen. Im Test habe ich dies simuliert, indem ich z.B. den WLAN-Adapter kurz deaktivierte: Der Surfshark-Kill-Switch reagierte prompt und blockierte den Traffic, bis die VPN-Verbindung wieder stand. Dadurch blieben meine Aktivitäten selbst im Fall eines Verbindungsverlusts geschützt. Ein kleiner Verbesserungspunkt: Der Kill-Switch ist nicht standardmäßig aktiviert und muss vom Nutzer in den Einstellungen eingeschaltet werden (in der Windows-App mit einem einfachen Schalter). Fortgeschrittene Nutzer würden sich vielleicht wünschen, dass diese essenzielle Schutzfunktion von vornherein aktiv ist. Positiv ist jedoch, dass man den Schalter nun direkt im Hauptfenster der App umlegen kann, ohne tief in Menüs gehen zu müssen.
Camo-Modus und NoBorders: Surfshark bietet spezielle Tarnmodi, um VPN-Verkehr vor neugierigen Augen oder restriktiven Netzwerken zu verstecken. Der sogenannte Camouflage Mode (Tarnmodus/Obfuscation) verschleiert den Datenverkehr so, dass er nicht mehr als VPN erkennbar ist. Dies ist insbesondere in Ländern mit starker Internetzensur (China, Iran, Russland etc.) wichtig, wo VPN-Nutzung blockiert oder gar bestraft wird. Zusätzlich verfügt Surfshark über den NoBorders-Modus, der automatisch aktiv wird, wenn das System erkennt, dass man sich in einem zensierten Netzwerk befindet. In diesem Modus werden nur solche Server angezeigt, die speziell optimiert sind, um Sperren zu umgehen. In meinem Test im heimischen Netzwerk brauchte ich diese Funktion zwar nicht, aber es ist beruhigend zu wissen, dass Surfshark auch in restriktiven Umgebungen als zuverlässiges Werkzeug gegen Zensur dienen kann. (Natürlich sollte man solche Funktionen stets nur im Rahmen der örtlichen Gesetze nutzen.) In Unternehmens- oder Uni-Netzwerken, die VPNs blockieren, kann NoBorders ebenfalls hilfreich sein. Insgesamt sind diese Tarnfunktionen ein starkes Alleinstellungsmerkmal, das nicht jeder VPN-Dienst so im Programm hat.
DNS und IP-Leak-Schutz: Standardmäßig leitet Surfshark alle DNS-Anfragen durch seine eigenen DNS-Server, sodass keine Auflösung über den ISP erfolgt – das verhindert DNS-Leaks zuverlässig. Ebenso wird IPv6-Verkehr sicher gehandhabt, sodass IPv6-Leaks ausgeschlossen sind. In meinen Tests blieben meine echten IP-Adressen stets verborgen, auch WebRTC-Leak-Tests konnten keine meiner Daten enthüllen. Diese grundlegenden Schutzfunktionen (DNS, IPv6-Leak-Schutz) sind bei Surfshark also vorbildlich umgesetzt.
Geschwindigkeit und Performance
Ein VPN bringt technisch bedingt immer einen gewissen Geschwindigkeitsverlust mit sich, da der Datenverkehr verschlüsselt und umgeleitet wird. Entscheidend ist aber, wie viel Geschwindigkeit verloren geht – und hier glänzt Surfshark im Test mit überdurchschnittlichen Ergebnissen.
Ich habe Surfshark auf einem Windows 11 PC mit Gigabit-Anschluss (1 Gbit/s Down, 50 Mbit/s Up) sowie mobil über LTE (Telekom, ~300 Mbit/s max.) getestet. Auf dem PC erreichten die Downloadraten mit aktivem VPN noch rund 500–580 Mbit/s bei Verbindung zu nahegelegenen Servern (Deutschland/Schweiz). Das entspricht etwa 50% der ursprünglichen Bandbreite – ein sehr guter Wert, da viele VPNs deutlich mehr drosseln würden. Selbst bei Verbindung zu einem US-Server kamen im Schnitt über 500 Mbit/s im Download und ~40 Mbit/s im Upload an. Die Ping-Zeiten stiegen erwartungsgemäß etwas (z.B. ~15 ms innerhalb Deutschlands, ~90 ms in die USA), blieben aber für die meisten Anwendungen (Videokonferenzen, Streaming) absolut im grünen Bereich. Zum Vergleich: Für 4K/UHD-Streaming empfiehlt Netflix gerade einmal 15 Mbit/s – Surfshark lieferte in allen Tests ein Vielfaches davon. In der Praxis konnte ich daher Videos in 4K ruckelfrei streamen und große Dateien zügig herunterladen, ohne einen spürbaren Unterschied zum normalen Internet zu bemerken.
Auf dem Smartphone zeigte sich ein ähnliches Bild: Über LTE erzielte Surfshark im VPN noch über 140 Mbit/s im Download und ~20 Mbit/s im Upload bei europäischen Servern – exzellente Werte, die mobiles Streaming und Surfen ebenfalls problemlos ermöglichen. Auch hier lag der Verlust im Bereich von etwa 25–40%, was im Alltag kaum ins Gewicht fällt. Die Latenz lag mobil je nach Server bei 24 ms (DE) bis 176 ms (USA). Für Online-Gaming auf dem Smartphone mag letzteres etwas hoch sein, aber für normale Anwendungen ist es akzeptabel.
Interessant ist, dass in einem 24-Stunden-Dauertest andere Experten praktisch keine Verlangsamung im Download messen konnten – im Schnitt nur rund 1,6% langsamer als ohne VPN. Ein derart geringer Overhead ist phänomenal und machte Surfshark 2024 zum schnellsten Dienst in dieser Kategorie. Lediglich der Upload sank in jenem Test um ca. 8,3%, was als noch befriedigend gilt. Meine eigenen Ergebnisse zeigen zwar etwas höhere Einbußen, aber liegen immer noch auf Top-Niveau. Unterschiede können durch die Serverauswahl, Tageszeit oder Testmethodik entstehen. Wichtig ist: Beim Tempo spielt Surfshark ganz vorne mit, auf Augenhöhe mit Platzhirschen wie NordVPN und ExpressVPN. Selbst wenn in ungünstigen Fällen mal 70% der Bandbreite wegfallen sollten (wie ein Test auf einem anderen System andeutete), blieben in dem Szenario über 100 Mbit/s übrig – genug für große Downloads und 4K-Streams.
Für 99% der Anwender dürften die Surfshark-Geschwindigkeiten damit mehr als ausreichend sein. Online-Gamer mit E-Sport-Ambitionen, die auf ultra-niedrige Pings <10 ms aus sind, greifen eventuell zu spezialisierten Gaming-VPNs mit direktem Routing. Doch für Video-Calls, Cloud-Backups, Streaming und Co. liefert Surfshark eine stabile und zügige Performance. Im Alltag merkt man fast nicht, dass ein VPN aktiv ist – genau so soll es sein.
Streaming und Torrenting
Ein Hauptgrund für viele Privatnutzer, ein VPN zu verwenden, ist das Streaming von Inhalten über Regionsgrenzen hinweg. Im Test habe ich daher ausgiebig geprüft, wie Surfshark mit Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co. zurechtkommt. Die Ergebnisse waren durchweg positiv: Surfshark konnte in allen von mir getesteten Fällen die Geoblockaden umgehen. Netflix US, UK, Japan – egal welche Länderbibliothek ich ansurfen wollte, Surfshark schaltete mir in jedem Fall die Tür auf.
Dies gelang selbst ohne spezielle Streaming-Server: Anders als z.B. CyberGhost bietet Surfshark keine dedizierten „Netflix-Server“ an – stattdessen sollen alle Server Streaming unterstützen. Tatsächlich musste ich nur selten den Server wechseln. In einem Fall klappte der Zugriff auf Netflix USA erst im zweiten Anlauf, am nächsten Tag ging es dafür sofort beim ersten Versuch. Insgesamt erwies sich Surfshark als verlässlich für Streaming – auch andere Testberichte bestätigen, dass Surfshark mühelos diverse Netflix-Regionen, Amazon Prime, Disney+, HBO Max, Hulu und sogar deutsche Mediatheken freischaltet. Die Videostreams liefen in meinen Versuchen dank der hohen Geschwindigkeiten ruckelfrei in HD und 4K.
Besonders erwähnenswert: Surfshark bietet Apps nicht nur für klassische Geräte, sondern auch für Smart-TVs und Streaming-Geräte. Es gibt native Apps für Android TV und seit kurzem sogar eine Lösung für Apple TV. Damit kann man VPN-geschützt direkt am Fernseher streamen, ohne komplizierte Router-Workarounds. Ich habe Surfshark auf einem Android-TV installiert – die Bedienung dort ist simpel und entspricht der Smartphone-App. So lässt sich z.B. Netflix auf dem großen Bildschirm mit wenigen Klicks über einen US-Server schauen. Dieser breite Plattformsupport macht Surfshark für Streaming-Fans besonders attraktiv.
Auch Torrenting/P2P ist bei Surfshark gut aufgehoben. Der Anbieter erlaubt Filesharing-Verkehr auf allen gängigen Servern; es gibt keine strikten Einschränkungen für BitTorrent. In meinem Test habe ich testweise einen Linux-ISO-Download via BitTorrent durchgeführt: Die Downloadgeschwindigkeit war mit VPN nahezu genauso schnell wie ohne. Wichtig hierbei ist der Kill-Switch, damit bei einem Verbindungsabbruch keine Peer-IP sichtbar wird – wie oben beschrieben, funktionierte das einwandfrei. Zudem hilft die Camouflage-Funktion, dass selbst Internetanbieter nicht erkennen können, dass ein VPN genutzt wird, was beim Torrenting in manchen Regionen relevant sein kann. Insgesamt können Nutzer, die häufig P2P-Netzwerke nutzen, mit Surfshark sicher und zügig herunterladen. (Natürlich gilt auch hier: nur legale Inhalte herunterladen.)
Erweiterte Funktionen und Extras
Neben den Basis-Sicherheitsmechanismen bringt Surfshark eine Reihe erweiterter Funktionen mit, die den Alltagsnutzen erhöhen und die Privatsphäre weiter stärken.
- CleanWeb (Werbeblocker): In der Surfshark-App kann eine Funktion namens CleanWeb aktiviert werden. Ist sie eingeschaltet, werden im Hintergrund Werbung, Tracker und Malware-Domains blockiert. Im Praxistest führte CleanWeb dazu, dass auf werbelastigen Websites deutlich weniger Banner geladen wurden und bekannte Tracking-Dienste geblockt waren. Auch als zusätzlichen Phishing-Schutz ist das sinnvoll. Die CleanWeb-Funktion arbeitet systemweit, sodass sie sowohl im Browser als auch in Apps wirkt – ein angenehmer Mehrwert, den nicht alle VPNs bieten.
- Split-Tunneling (Bypasser): Surfshark ermöglicht es, bestimmten Anwendungen oder Websites den VPN-Tunnel zu ersparen. Diese Split-Tunneling-Funktion heißt hier Bypasser. Über die Einstellungen kann ich z.B. festlegen, dass mein Online-Banking oder andere sensible Dienste nicht durch den VPN laufen, um mögliche Probleme durch fremde IP-Adressen zu vermeiden. In meinem Test habe ich etwa Spotify vom VPN ausgenommen (da der Streamingdienst viel Bandbreite frisst) – so lief Spotify über die normale Verbindung, während der Rest meines Traffics geschützt im Tunnel blieb. Dieser Feinschliff funktionierte reibungslos und ist gerade für alltägliche Szenarien praktisch. Hinweis: Unter iOS ist Split-Tunneling aufgrund von Systembeschränkungen nicht verfügbar; Android, Windows etc. unterstützen es problemlos.
- Rotierende IP: Ein besonderes Feature, das ich so nicht bei vielen VPNs gesehen habe, ist die Rotating IP-Funktion. Wenn aktiviert, wechselt Surfshark während einer aktiven VPN-Verbindung alle 5 bis 10 Minuten automatisch die IP-Adresse, ohne die Verbindung zu unterbrechen. Im Prinzip wird damit ein ständiges „Hütchenspiel“ mit Ihrer virtuellen Identität betrieben, was es Trackern und Werbetreibenden noch schwerer macht, Sie wiederzuerkennen. Ich konnte im Dashboard beobachten, wie ein Timer den nächsten IP-Wechsel ankündigt. Diese Funktion steht allerdings nur bei normalen Servern zur Verfügung, nicht in Verbindung mit MultiHop oder statischen IP-Servern. Für extra Privatsphäre beim alltäglichen Surfen ist die rotierende IP jedoch ein spannendes Werkzeug – in meinem Test funktionierte der IP-Wechsel im Hintergrund unbemerkt und störungsfrei.
- MultiHop (Doppel-VPN): Wie erwähnt, bietet Surfshark auch MultiHop-Verbindungen an. Dabei wird die VPN-Verbindung doppelt verschlüsselt, indem sie nacheinander über zwei Server in verschiedenen Ländern geleitet wird. Das erhöht die Anonymität noch einmal deutlich, da ein potentieller Angreifer zwei Knoten hintereinander überwinden müsste. Ein großer Vorteil bei Surfshark: Die MultiHop-Paare sind dynamisch wählbar. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenzdiensten, die nur feste vorgegebene Server-Paare anbieten, kann ich bei Surfshark beliebige zwei Länder selbst kombinieren. Beispielsweise könnte ich zuerst einen nahegelegenen Server in Deutschland und als Ausgangspunkt einen Server in den USA wählen – so erhalte ich bessere Geschwindigkeit als bei zufällig vorgegebenen Paaren, da der erste Server in der Nähe liegt. Diese Flexibilität fand ich äußerst gelungen. Natürlich geht MultiHop leicht zulasten der Geschwindigkeit, aber wer maximale Verschleierung möchte, hat hier die freie Wahl.
- Alternative ID und Datenschutz-Tools: Surfshark denkt über den VPN-Tellerrand hinaus und integriert zusätzliche Privatsphäre-Tools. Ein Highlight ist Alternative ID: Dabei erstellt Surfshark für den Nutzer eine Fake-Identität bestehend aus einer Wegwerf-E-Mail-Adresse plus erfundenen persönlichen Angaben (Name, Geburtsdatum, etc.). Diese Alias-Identität kann man nutzen, um sich z.B. bei Newslettern oder Online-Diensten anzumelden, ohne die eigene echte E-Mail preiszugeben. E-Mails, die an die Fake-Adresse gehen, werden an die echte Adresse weitergeleitet, ohne dass Absender die echten Daten erfahren. So bleiben persönliche Informationen geschützt, selbst wenn die Fake-Adresse einmal kompromittiert wird. Dieses Feature ist im Standardpaket ohne Aufpreis enthalten und erhöht den Schutz vor Datenlecks und Spam merklich. Gegen Aufpreis bietet Surfshark sogar eine Alternative Number – eine virtuelle Telefonnummer, um z.B. bei Registrierungen nicht die eigene Nummer angeben zu müssen.
- Surfshark One-Paket: Neben dem reinen VPN (Tarif „Starter“) gibt es die Surfshark One-Pläne, die weitere Sicherheitsfunktionen freischalten. Surfshark Alert überwacht z.B. Ihre E-Mail-Adresse und Passwörter darauf, ob sie in bekannten Datenlecks auftauchen. Surfshark Search ist eine private, werbefreie Suchmaschine, um anonym im Web zu suchen. Besonders interessant ist die Integration eines Antivirenprogramms in die Surfshark-App. Dieses arbeitet mit der renommierten AV-Engine von Avira und wurde im Juni 2024 vom AV-Test Institut als Top-Produkt ausgezeichnet (17,5 von 18 Punkten). Im Surfshark-One+-Paket ist sogar der Dienst Incogni enthalten, der auf Wunsch persönliche Daten aus Unternehmensdatenbanken löschen lässt. In meinem Test habe ich primär das Basis-VPN (Starter) genutzt; die zusätzlichen One-Features sind aber durchaus ein Mehrwert für Nutzer, die ein Rundum-sorglos-Paket suchen. Wichtig zu wissen: Die Grundwertung dieses Tests bezieht sich auf das VPN; die Extras kann man optional dazubuchen.
Unterm Strich liefert Surfshark hier erstklassige Sicherheits- und Privatsphäre-Funktionen, von denen viele Konkurrenten sich noch etwas abschauen könnten. Nicht jeder VPN-Anbieter hat Features wie rotierende IPs, frei konfigurierbare MultiHop-Verbindungen oder Fake-Identitäten im Portfolio – Surfshark schnürt damit ein beeindruckendes Gesamtpaket für sicherheitsbewusste Nutzer.
Apps und Bedienung
Surfshark punktet nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der praktischen Handhabung. Die Apps sind für alle gängigen Plattformen verfügbar: Windows, macOS, Linux (CLI-basiert), Android, iOS sowie als Browser-Erweiterung (Chrome, Firefox) und eben für Smart-TVs. In meinem Test habe ich hauptsächlich die Windows- und Android-App verwendet, mir aber auch die iOS-Version angesehen.
Die Benutzeroberfläche ist modern, übersichtlich und in Deutsch verfügbar. Schon beim ersten Start führt Surfshark neue Nutzer mit kurzen Tool-Tipps durch die wichtigsten Schritte. Die Verbindung herstellen geht schnell von der Hand: Es gibt einen prominenten Quick-Connect-Button („Schnellster Standort“), der automatisch den optimalen Server auswählt. Alternativ kann man durch eine Liste aller Länder scrollen oder per Suchfunktion den gewünschten Standort finden – sogar Umlaute werden korrekt sortiert (Ägypten, Österreich etc.). Besonders praktische Server kann man per Sternchen als Favoriten markieren, die dann oben für den Schnellzugriff auftauchen.
Nach Aufbau der Verbindung zeigt die App die wichtigsten Verbindungsinformationen an: Laufzeit, neues virtuelles Standort-Land und die verschleierte IP-Adresse. Ein Detail, das mir auffiel: Mittlerweile verrät Surfshark auch das aktuell verwendete VPN-Protokoll direkt im Interface (bei automatischer Wahl), was früher nicht der Fall war. Über ein Dropdown lässt sich die Verbindung bei Bedarf auch schnell zu einem anderen Land umschalten, ohne zuerst trennen zu müssen.
Bild: Surfshark Windows-App: Das Surfshark-Dashboard zeigt den Verbindungsstatus (hier: Verbunden und sicher), die gewählte Location sowie aktivierte Funktionen wie Kill-Switch, CleanWeb und Rotating IP. (Quelle: PC-Welt)
In den Einstellungen findet man alle beschriebenen Funktionen wie Kill-Switch, Bypasser (Split-Tunnel), CleanWeb, Rotating IP etc. als einfach zu bedienende Schalter. Die Standardeinstellungen sind sinnvoll gewählt – so verbindet sich Surfshark auf Wunsch automatisch beim Systemstart oder beim Wechsel in unsichere WLANs. Sehr gut gefällt mir die Pause-Funktion: Man kann das VPN temporär pausieren (für 5 Minuten, 30 Minuten oder 2 Stunden). Das nutzte ich häufiger, wenn ich kurz auf das lokale Netzwerk zugreifen musste oder ein Dienst temporär die echte IP brauchte. Nach Ablauf der Zeit aktiviert sich das VPN automatisch wieder, ohne dass man manuell daran denken muss. Diese Bequemlichkeit bieten bislang nur wenige Anbieter (NordVPN hat ähnliches) und sie erwies sich im Alltag als äußerst nützlich.
Die Mobil-Apps (Android, iOS) stehen der Desktop-Version in kaum etwas nach. Erfreulicherweise sind fast alle Features auch auf dem Handy verfügbar – anders als bei manchen Konkurrenten, die mobile Apps oft abspecken. So hat Surfshark auf Android vollständiges CleanWeb, Bypasser, Kill-Switch etc. implementiert. Eine Besonderheit der Android-App ist das GPS-Spoofing: Auf Knopfdruck kann man den GPS-Standort des Geräts auf den Standort des VPN-Servers ändern. Damit können ortsbasierte Apps (die GPS nutzen statt IP) ausgetrickst werden – nützlich z.B. bei ortsgebundenen Apps oder wenn man seine Privatsphäre schützen will. Unter iOS fehlt diese Funktion verständlicherweise, da Apple derartiges systembedingt nicht zulässt. Die iOS-App läuft ansonsten stabil und bietet bis auf Split-Tunneling (ebenfalls eine iOS-Einschränkung) alle wichtigen Funktionen. Im Test auf einem iPhone war die Bedienung intuitiv: In zwei Taps war ich mit einem Server verbunden, und auch hier funktionierte das Streaming von Netflix & Co. auf Anhieb.
Für fortgeschrittene Nutzer bietet Surfshark zudem die Möglichkeit, auf Routern eingesetzt zu werden. Auf der Website gibt es Anleitungen, wie man Surfshark z.B. auf einer Fritz!Box einrichtet. Wer also gleich das ganze Heimnetz absichern möchte, findet auch hierfür Support. Zudem kann man durch die unbegrenzten Verbindungen auch großzügig Familie und Freunde mit dem eigenen Account versorgen – oder alle Smart-Geräte vom Smartphone bis zur Spielekonsole schützen, ohne in Geräte-Limit-Probleme zu laufen.
Kundensupport: Während meines Tests lief alles weitgehend reibungslos, daher brauchte ich den Kundendienst nicht in Anspruch zu nehmen. Trotzdem ist erwähnenswert, dass Surfshark einen 24/7 Live-Chat-Support anbietet. Fragen lassen sich laut Anbieter rund um die Uhr per Chat oder E-Mail klären. Der Hilfe-Bereich auf der Webseite ist ebenfalls umfangreich mit Anleitungen und FAQs bestückt. Für einen Dienst in dieser Preisklasse ist ein durchgängiger Support via Live-Chat nicht selbstverständlich – Surfshark liefert ihn aber, was Vertrauen schafft.
Preise und Abos
Surfshark verfolgt eine aggressive Preisstrategie, die vor allem Langzeit-Abos belohnt. Es gibt drei Hauptpakete: Starter (nur VPN), One (VPN + Zusatzfunktionen) und One+ (inkl. Incogni). Die Unterschiede wurden oben erläutert; preislich staffeln sie sich wie folgt (inklusive 19% MwSt):
- 1 Monat: ca. 18,39 € (Starter), 21,36 € (One), 24,57 € (One+) – recht teuer, wie bei VPNs üblich.
- 1 Jahr: effektiv rund 3,80 € pro Monat (Starter); ca. 4–7 € für One/One+. Meist gibt es bei Surfshark noch 3 Gratis-Monate obendrauf, was im ersten Jahr den Preis weiter drückt.
- 2 Jahre: effektiv nur etwa 2,37 € pro Monat (Starter), ~2,96 € (One) bzw. ~4,75 € (One+), jeweils inkl. 3 Extra-Monaten im ersten Zeitraum. Das 2-Jahres-Paket bietet mit ~86% Rabatt den mit Abstand günstigsten Tarif.
Damit zählt Surfshark zu den preiswertesten Premium-VPNs auf dem Markt. Im Klartext: Für unter 2,50 € im Monat bekommt man einen Dienst, der qualitativ mit Anbietern konkurriert, die deutlich mehr kosten. Kein anderer VPN in dieser Preisklasse lieferte in meinen bisherigen Tests ein derart rundes Gesamtpaket. Wichtig: Die auf der Website angezeigten Preise sind zunächst Netto-Preise ohne MwSt; im letzten Schritt an der Kasse sieht man dann den Endpreis inkl. Steuer.
Alle Abos bieten eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Das heißt, selbst wenn man direkt ein 2-Jahres-Abo kauft, kann man innerhalb der ersten 30 Tage ohne Risiko stornieren und erhält sein Geld zurück – ein wichtiges Polster, falls der Dienst doch nicht den Erwartungen entspricht. Neu (Stand Anfang 2025) ist auch eine 7-tägige kostenlose Testversion, die jedoch nur über die mobilen App-Stores (Android, iOS, macOS) verfügbar ist. Über die Surfshark-Website findet man diese Probephase nicht, dort schließt man direkt ein Abo ab. Wer aber z.B. über Android die App installiert, kann den vollen Funktionsumfang eine Woche gratis ausprobieren, ohne direkt belastet zu werden. Beachten sollte man jedoch, dass man das Probeabo kündigt, bevor es nach 7 Tagen in ein kostenpflichtiges Jahresabo übergeht.
Ein kleiner Wermutstropfen: Nach Ablauf der Mindestlaufzeit (z.B. 24 Monate) verlängert sich das Abo automatisch zum regulären (höheren) Preis. Dieser Preissprung kann erheblich sein. Es empfiehlt sich daher, rechtzeitig die automatische Verlängerung zu deaktivieren oder zu kündigen. Viele Nutzer erneuern dann manuell mit einer neuen E-Mail-Adresse, um erneut von Rabattaktionen zu profitieren. Dieser Trick ist zwar etwas umständlich, spart aber bares Geld – und Surfshark ist hier kein Einzelfall, fast alle VPNs handhaben das ähnlich.
Bei den Zahlungsmethoden zeigt sich Surfshark flexibel: Akzeptiert werden Kreditkarten, PayPal, Google Pay, Amazon Pay, Sofortüberweisung sowie Kryptowährungen (Bitcoin, Ethereum, Ripple). Wer maximale Anonymität will, kann also sogar mit Krypto bezahlen und muss nur eine E-Mail-Adresse angeben.
Angesichts des Funktionsumfangs und der Performance ist Surfshark zu diesen Preisen ein echtes Schnäppchen. Gerade das Starter-2-Jahresabo für ~2,40 € pro Monat sucht seinesgleichen. Im Preis inbegriffen sind unbegrenzt viele Geräte – was die Kosten-Nutzen-Rechnung weiter verbessert, wenn man den Account z.B. mit Familie teilt.
Fazit: Surfshark setzt Maßstäbe im Preis-Leistungs-Verhältnis
Nach meinem ausführlichen Test kann ich sagen: Surfshark hat mich überzeugt. Der Dienst kombiniert eine beispiellos einfache Bedienung mit einer schnellen und umfangreichen Infrastruktur sowie zahlreichen Sicherheits-Features. Besonders hervorzuheben sind die starken Tarnfunktionen (Camouflage, NoBorders) und Innovationen wie dynamische MultiHop-Server und Alternative ID, die das positive Gesamtbild abrunden. In Sachen Datenschutz arbeitet Surfshark mit einer strikten No-Logs-Policy, technischen Maßnahmen (RAM-Server) und externen Audits auf einem sehr hohen Vertrauensniveau. Streaming-Fans kommen voll auf ihre Kosten, da geoblockierte Inhalte zuverlässig entsperrt werden und die Geschwindigkeit problemlos für UHD-Streams reicht. Auch Torrent-Nutzer und generell Privatanwender mit hoher Sicherheitsaffinität finden hier einen leistungsstarken Begleiter.
Gibt es auch Schwächen? Viel gibt es nicht zu kritisieren. Die Upload-Geschwindigkeit war in manchen Tests etwas niedriger als bei den Allerbesten – für die meisten Nutzer (Downloads, Streaming) ist das aber verschmerzbar. Eine wirklich unbegrenzte Gratisversion gibt es nicht (im Gegensatz zu z.B. ProtonVPNs Free-Tarif), jedoch kann man durch die Geld-zurück-Garantie oder die 7-Tage-Testphase risikolos ausprobieren. Dass der Abo-Preis nach der ersten Periode ansteigt, sollte man im Blick behalten – aber wie erwähnt lässt sich das umgehen. Unterm Strich überwiegen die Vorteile bei weitem: In der aktuellen VPN-Landschaft bekommt man in diesem Preisbereich keinen besseren Dienst.
Surfshark VPN ist damit aus meiner Sicht ein Top-Tipp für preisbewusste IT-affine Nutzer, die keine Kompromisse bei Sicherheit, Privatsphäre und Performance eingehen wollen. Ich kann Surfshark nach diesem Test nur wärmstens weiterempfehlen – hier bekommt man unglaublich viel VPN fürs Geld.